Der Januar begann für mich (und ein paar andere) ganz in weiß, an der Copacabana in Rio, mit einem wunderschönen Feuerwerk.
Rio war eines der Reiseziele innerhalb unserer Rundreise, während des zweiwöchigen Aufenthalts meiner Mutter und meines Bruders hier in Brasilien. Am 2. Januar ging es dann schon weiter auf die Ilha Grande, wo wir die schöne Natur durch Wanderungen erkundet haben und das Schwimmen im türkisblauen Meer ausgiebig genossen haben.


Da fast alle Brasilianer Neujahr am Strand verbringen wollen, muss man sich schon weit im Voraus um Übernachtungsmöglichkeiten kümmern. Und um Bustickets… Ersteres hatte ich bereits im November für alle Reiseziele erledigt, und die Flüge waren auch schon gebucht. Was fehlte war meine Rückreise von der Insel nach São Paulo, denn dort musste ich bereits am 5. Januar wieder mit der Arbeit beginnen. Da ich Busse hier noch nie weit im Voraus kaufen musste, machte ich mir keine großen Sorgen über meine Rückfahrt, die für Sonntag Abend geplant war, sodass ich rechtzeitig Montags zur Arbeit erscheine. Naja geplant heisst: das hab ich mir so überlegt.
Freitag Abends, nachdem wir unser Zimmer auf der Insel bezogen hatten, habe ich dann im Internet nach Bussen für Sonntag Abend geschaut. Nix. Vom nächstgelegenen Ort waren alle Busse und alle Plätze darin für Sonntag bereits ausverkauft. Auch nicht vom etwas entfernteren Paraty oder von Rio. Nada. Niente. Dann musste ich also in den sauren Apfel beißen und noch einen weiteren Tag zusammen mit meiner Familie auf dieser wunderschönen Insel verbringen…
Am Montag hatte ich dann einen Platz im Bus von Rio nach São Paulo. Es war zwar ein Umweg wieder (per Privatvan) zurück nach Rio zu fahren, aber eben leider die einzige Möglichkeit. Denn um die Neujahrsfeiertage ist einfach ganz Brasilien auf den Beinen und reist kreuz und quer durchs Land.
Das 2. große Projekt im Januar hieß Fitness Studio. Auf Portugiesisch: Academia. Diese sind hier leider unsagbar teuer! Ich frage mich wer sich das leisten kann. Was sind das für Leute? Die Academia in der Nähe unserer Arbeit kostet z.B. monatlich 509 Reais (Der Wechselkurs ist heute bei 1 EUR = 3,21 BRL ihr könnt euch also ausrechnen wieviel das in EUR wäre) Dazu kommt dann noch ein kleiner Einschreibebetrag „Matricula“ von einmalig nur 349 Reais. Schnäppchen.
Ja man hat hier so seine Schwierigkeiten bei der Integration von Sport in seinen Alltag und bei der Suche eines Fitness Studios, dass sowohl gute Kurse anbietet als auch erschwinglich ist.
Aber ein Vorteil ist dass manche Academias Schnupperwochen anbieten, und da schlägt mein schwäbisches Herz natürlich gleich höher. Das besagte Fitness Studio neben der Arbeit bietet sogar einen 10 Tage „FreePass“ an. Ich habe also eine weitere schwäbische Mitstreiterin rekrutiert und zusammen haben wir alles aus den 10 Tagen rausgeholt was ging.
Jeden Tag nach der Arbeit ging’s gegen 17:30 Uhr los, bis ca. 21:30 Uhr. Wir mussten ja die vergangenen Monate in denen wir keinen Sport getrieben hatten kompensieren.
Ein Abendprogramm sah beispielsweise wie folgt aus:
30 min Pilates, danach Training für den „Bunda brasileira“, Glúteo. Dabei werden 30 min lang nur Übungen für den Po gemacht.
Im Anschluss daran 1h Body Pump, und da wir dann ja bis dahin noch nichts für die Ausdauer getan hatten, kam im Anschluss daran noch 1h Body Jump. Das ist super anstrengend und macht richtig viel Spaß! Für diejenigen die das, (wie ich) zuvor noch nicht kannten: Beim Body Jump steht jeder auf einem Trampolin und hüpft seitlich, hoch, doppelt, einfach, rückwärt, vorwärts,.. im Takt zur Musik und das meistens ziemlich schnell.
Glücklicherweise fiel in unsere Testphase auch ein Sonderkurs zum Samba tanzen. Wir sind also bestens gerüstet für den Carnaval.
In der Zwischenzeit habe ich noch eine Woche lang ein weiteres Fitness Studio bei mir in der Nähe getestet und dort hat mir der Spinning Kurs sehr gut gefallen. Wenn nur diese hohen Einschreibegebühren nicht wären.
Vielleicht könnte ich ja so eine Art Crowd Funding über meine Website machen…
Was sonst noch geschah
In São Paulo kann einem nach längerer Zeit schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Und da wir das dringende Gefühl hatten die Wolkenkratzer und Abgase für eine Weile hinter uns zu lassen und gegen Sand und Wellen einzutauschen, fuhren wir über’s Wochenende gemeinsam ins schöne Paraty.
Wer? Meine 2 deutschen Arbeitskolleginnen, meine argentinische Mitbewohnerin und ein brasilianischer Freund von mir, den ich schon seit meiner Ankunft hier in Sampa kenne.
Wohin? In ein Städtchen am Meer, im Bundesstaat Rio de Janeiro, mit sehr gut erhaltenem historischen Stadtkern.
Wie? Ein Wochenende, eine Nacht im Hostel, Ein Auto. ( Juhu ich durfte endlich mal wieder Auto fahren!!!)
Den Rest sollen die Bilder erzählen…